11.02.18
Scheinbar lässt sich
alles immer wieder übertreffen. Aus unserer Sicht – und zwar am kleinen Fischerhafen
– sollte man nicht nur das Fischlokal, sondern auch die kleinen Bucht von Azenha
do Mar besuchen. Es lohnt sich den steilen Weg bergab zu gehen. Das erste Mal,
als ich mit Zora zum Morgenspaziergang draußen war, ging gerade die
Sonne am Horizont auf und bestrahlte die kleinen Fischerhäuschen und einen Teil
der Küstenlandschaft.
Das zweite Mal, nach dem Frühstück, sind wir alle
zusammen wieder unten und erleben die wilde Natur – die Wellen, die sich an den
Felsen brechen, das Rauschen des Meeres, den Wind und die Meeresluft. Herrlich.
Und dann den steil nach unten führenden Wanderweg, den insgesamt 120 km langen
Fischerweg, den Tanja so eindrucksvoll beschreibt. Ein fest "verankertes" Seil gibt
entsprechende Hilfestellung, um unbeschadet zur kleinen Brücke nach unten zu
gelangen. Ob es dann wieder mit einer "Hilfe" aufwärts geht, kann ich nicht
erkennen. Der Wanderweg ist allerdings bestens gekennzeichnet, sodass ein
Verlaufen kaum möglich ist.
Am Abend zuvor erreicht mich noch eine eMail von Tanja: Freut mich, dass euch Portugal gut gefällt, obwohl
es diesen Winter recht kühl ist. Also verglichen zu den letzten beiden
Wintern fehlen einige Grad. Aber wenn wie heute die Sonne scheint, ist ja alles
gut :-) Die Küste von Odeceixe bis Porto
Covo ist besonders schön – dafür würde ich mir richtig viel Zeit lassen
:-) Auf Portugalismo findest du einen Beitrag über den Fischerweg, ein
super schöner Küstenwanderweg.
Die eMail kam zur rechten Zeit. Wir fahren jetzt noch
einmal einige Kilometer in südliche Richtung zurück und besuchen die kleine
Ortschaft Odeceixe. Um es vorwegzunehmen – eine richtig schöne, kleine
Ortschaft, die es aber in sich hat. Die
historische Windmühle "Moinho de Odeceixe" thront über den Dächern von Odeceixe. Sie ist das Wahrzeichen des Ortes und von
weither sichtbar. Nur, um vor ihr zu stehen, muss man vorher eine kleine
Anstrengung auf sich nehmen – dann aber hat man eine grandiose Aussicht auf die
Stadt und auf das sattgrüne Umland. Zusätzlich gibt es danach noch das
Argument, dass eine Stärkung nun unbedingt vonnöten ist. Also kehren wir "unten" im Dorf in ein typisch, portugiesisches Restaurant ein – und bekommen von
einer Aushilfskraft, wie sich der Ober bei uns vorstellt, die Spezialität des
Hauses, eine Fischsuppe, in deutscher Sprache empfohlen. Rings um uns kein "Touri", wir sind die einzigen, ansonsten wohl alles Einheimische, die zu zweit oder mit ihrer Familie hier bei kräftigem Sonnenschein die Küche genießen.
Wir auch, da wir Zora nicht im Auto zurücklassen müssen.
So gestärkt
unternehmen wir nun einen Spaziergang von ca. 45 Minuten zum Praia do Odeceixe.
Auch dieser Weg lohnt sich, obwohl wir ihn teilweise auf einer befahrenen Straße
zurücklegen. Dafür ist die Entschädigung aber gewaltig.
Gewaltig
im Sinne eines riesen großen, weiten Strandes der sich in die Bucht weit nach
hinten ausbreitet. Besonders interessant ist hier der kleine Fluss Ribeira de
Seixe, der an dieser Stelle in den Atlantik mündet. Wir befinden uns im ParqueNatural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina Viele Fotos "schieße" ich hier – doch leider nur ein paar wenige mit meinem
Smartphone. Der Akku ist leer. Meine Kamera übernimmt die weiteren Aufnahmen (für den geplanten Fotoband).
Auf unserem Rückweg, das Wetter hat sich wieder aufgeklart, resümieren wir den ausgefüllten, höchst
interessanten, aber auch anstrengenden Tag. Wir bleiben auf unserem Parkplatz und
übernachten direkt am Ribeira de Seixe (37°26'4.334640''N 8°46'7.602240''W).
Für den einen oder anderen Camper bietet sich auf der rechten Flussseite (in Richtung Atlantik gesehen), in unmittelbarer Nähe des Strandes, eine etwas
interessantere, naturbelassenere Übernachtungsmöglichkeit. Auf einem der obigen Bilder, wo der Fluss in den Atlantik mündet, ist die gemeinte Stelle zu erkennen.
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